EWG 2025: Heizsysteme planen, Fristen und Optionen

EWG 2025: Heizsysteme planen, Fristen und Optionen

EWG 2025

Ab 2025 stellt das Erneuerbare‑Wärme‑Gesetz (EWG 2025, Rahmengesetz für den Ausstieg aus fossilen Heizungen) die Weichen neu. Deshalb endet das Weiterbetreiben alter Öl‑, Kohle‑ und Koksheizungen schrittweise. Zugleich gelten strenge Vorgaben für Neubauten und beim Tausch. Daher zählt jetzt gute Planung. Denn Lieferzeiten, Handwerkerkapazitäten und Förderbudgets sind begrenzt. Wer früh entscheidet, sichert Compliance, Komfort und dauerhaft niedrige Heizkosten. Somit vermeiden Sie Stress und teure Übergangslösungen.

So erfüllt Ihre Heizung das EWG 2025

Seit 2020 dürfen in Neubauten keine Öl‑, Kohle‑ oder Koksheizungen mehr eingebaut werden. Diese Vorgabe wurde durch das EWG 2025 präzisiert und verschärft. Zudem gilt seit 2022: Wer eine alte Öl‑, Kohle‑ oder Koksheizung tauscht, muss auf eine klimafreundliche Alternative umsteigen. Ein Ersatz durch ein neues fossiles System ist daher ausgeschlossen. Besonders relevant für Bauherr:innen: Seit 2023 ist fossiles Gas in Neubauten tabu. Das betrifft Ein‑ und Mehrfamilienhäuser gleichermaßen und gilt österreichweit. Folglich braucht jedes neue Projekt eine erneuerbare Lösung.

Planen Sie einen Neubau oder eine Sanierung, berücksichtigen Sie diese Regeln von Beginn an. Andernfalls verzögern Genehmigungen und Angebote das Vorhaben. Daher lohnt sich eine frühe Abstimmung mit Planung, Energieberatung und Finanzierung.

Handeln Sie besser früher als später.

Fristen: So planen Sie Stilllegung und Umstieg

Ab 2025 werden Öl‑, Kohle‑ und Koksheizungen mit hohem Alter gemäß EWG 2025 sukzessive stillgelegt. Wenn Ihre Anlage bereits Jahrzehnte läuft, sollten Sie daher keine teure Reparatur mehr einplanen, sondern den Umstieg aktiv vorbereiten. Die Ziellinie ist klar: Bis 2035 sind alle Öl‑, Kohle‑ und Koksheizungen in Österreich außer Betrieb. Bis 2040 ist die vollständige Dekarbonisierung (Reduktion von CO₂‑Emissionen im Wärmesektor) vorgesehen. Das klingt weit, jedoch sind Lieferzeiten, Planung und Förderbudgets begrenzt. Wer jetzt startet, sichert sich Auswahl, Förderquote und Termin.

Ihre Alternativen zur Ölheizung im Überblick

Wärmepumpen (nutzen Umweltwärme und machen sie nutzbar) gelten im Kontext des EWG 2025 inzwischen als Standard. Luft‑Wasser‑Wärmepumpen arbeiten auch bei niedrigen Außentemperaturen effizient und lassen sich häufig im Bestand nachrüsten. Wichtig sind ausreichender Platz für die Außeneinheit und mögliche Schallschutzvorgaben. Wo verfügbar, bieten Fern‑ und Nahwärme (Wärmenetz) eine wartungsarme Lösung. In Wien sowie in Ballungsräumen in Niederösterreich und dem Burgenland wird das Netz zudem laufend ausgebaut. Für ländliche Standorte bleiben Pellet‑ oder Hackschnitzelheizungen eine Option, sofern der Brennstoffnachschub langfristig gesichert ist. Für eine passende Auswahl können Sie frühzeitig Beratung anfordern.

So planen Sie den Heizungstausch

Optimieren Sie zunächst die Gebäudehülle (Dämmung von Dach, Fassade und Fenstern) im Sinne des EWG 2025. Dadurch sinkt der Wärmebedarf, und kleinere Anlagen reichen oft aus. Prüfen Sie danach Heizkörper und Systemtemperaturen. Wärmepumpen arbeiten mit niedriger Vorlauftemperatur (Temperatur des Heizwassers im System) besonders effizient. Alte Heizkörper benötigen hingegen häufig höhere Temperaturen. Dann kann ein Tausch gegen Flächenheizungen (z. B. Fußbodenheizung) oder größere Heizkörper sinnvoll sein. Lassen Sie anschließend den Stromanschluss prüfen. Gegebenenfalls ist eine Verstärkung nötig.

Förderungen richtig und rechtzeitig nutzen

Förderungen sind attraktiv, aber knapp. Beantragen Sie vor Baubeginn.

  1. Gebäudehülle zuerst optimieren

    Senken Sie Verluste, bevor Sie die Heizung tauschen. So sinken Leistung und Kosten, Komfort steigt.

    • Dämmung von Dach und Fassade priorisieren.
    • Alte Fenster prüfen und gegebenenfalls fachgerecht ersetzen.
    • Luftdichtheit verbessern; dadurch arbeitet die neue Anlage effizienter und leiser.
  2. Heizflächen und Temperaturen prüfen

    Niedrige Vorlauftemperaturen sind entscheidend für Effizienz.

    • Hydraulik prüfen und Heizflächen richtig auslegen.
    • Gegebenenfalls größere Heizkörper oder Flächenheizung vorsehen.
    • Systemtemperaturen dokumentieren; dadurch vermeiden Sie Fehlplanung.
  3. Stromanschluss und Aufstellort

    Planen Sie Anschluss und Platzbedarf früh. So vermeiden Sie Verzögerungen.

    • Hausanschlussleistung vom Elektriker prüfen lassen.
    • Standort der Außeneinheit festlegen; Schallschutz beachten.
    • Trassen für Leitungen planen; dadurch sparen Sie später Bauzeit.

Praxis-Checkliste für Bauherr:innen

  1. Noch 2025 prüfen, ob Ihre Öl‑, Kohle‑ oder Koksheizung altersbedingt betroffen ist. Planen Sie daher den Tausch.
  2. Prüfen Sie früh die Verfügbarkeit von Fern‑ oder Nahwärme. Alternativ Wärmepumpe oder Biomasse.
  3. Bewerten Sie die Gebäudehülle und definieren Sie Sanierungsschritte. Dadurch sinkt der Wärmebedarf und die Anlagengröße.
  4. Prüfen Sie Heizkörper und Vorlauftemperaturen. Passen Sie das System gegebenenfalls an.
  5. Lassen Sie den Stromanschluss prüfen. Verstärkung gegebenenfalls einplanen.
  6. Recherchieren Sie Förderungen von Bund und Ländern. Beantragen Sie diese vor Baubeginn und sichern Sie Budgets.
  7. Holen Sie Angebote von Installateuren ein und vergleichen Sie Lieferzeiten. Terminieren Sie anschließend Demontage, Installation und Inbetriebnahme realistisch.
  8. Reservieren Sie Puffer für Genehmigungen und Förderfreigaben. Kommunizieren Sie zudem früh mit Nachbarn, etwa wegen Schallschutz oder Baustellenlogistik.

Fazit

Die Wärmewende im Heizungskeller hat begonnen. Ab 2025 greift die schrittweise Stilllegung alter fossiler Anlagen nach EWG 2025. Wer jetzt plant, sichert Termine, Förderungen und die passende Technik. Zudem senken Sie dauerhaft Ihre Betriebskosten und erfüllen die Vorgaben bis 2035 sowie die Dekarbonisierungsziele bis 2040. Deshalb lohnt sich ein strukturierter Umstieg mit Blick auf Gebäudehülle, Systemtemperaturen und Anschluss. So bleibt Ihr Zuhause komfortabel, effizient und zukunftssicher.

Quellen: adac.de, bmwet.gv.at, parlament.gv.at, wko.at, killer.at

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