CSRD Bauprojekte: Folgen, Datenpflichten und Praxisnutzen

CSRD Bauprojekte: Folgen, Datenpflichten und Praxisnutzen

CSRD Bauprojekte

Ab 2025/26 verändert die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) die Spielregeln der Bauwirtschaft. Daher betrifft die neue EU‑Richtlinie nicht nur Konzerne, sondern auch CSRD Bauprojekte wie Ihr Bauvorhaben. Denn große Bauträger, Bestandshalter, Hausverwaltungen und Bauunternehmen müssen belastbare Nachhaltigkeitsdaten liefern. Folglich fließen Materialwahl, Energie und Emissionen systematisch in Berichte ein. Wer jetzt plant, berücksichtigt Nachweise, Datentiefe und Lebenszyklus. So sichern Sie Planbarkeit bei Finanzierung, Planung, Bau und späterer Übergabe – faktenbasiert und nachvollziehbar.

CSRD Bauprojekte: Wirkung auf Ihr Bauvorhaben

Die CSRD ersetzt die bisherige Non‑Financial Reporting Directive (NFRD). Ab 2025 berichten alle Unternehmen, die schon der NFRD unterliegen, nach strengeren CSRD‑Standards. Auch CSRD Bauprojekte rücken damit in den Fokus. Ab 2026 wird der Kreis der Berichtspflichtigen ausgeweitet. Relevanz entsteht, weil die großen Player der Immobilienwirtschaft künftig detaillierte Nachhaltigkeitsberichte vorlegen. Daher werden auch Daten aus Ihrem Projekt gefragt sein, sobald Sie mit diesen Unternehmen planen, bauen oder sanieren. Für beteiligte Parteien wird Transparenz zu Materialien, Energie, Emissionen und Kosten zur Routine – mit direkten Folgen für Ausschreibungen, Verträge und Übergaben.

Unternehmen fordern dafür von Ihnen und Partnern belastbare Nachweise. Strukturierte Dokumentation ab Projektstart lohnt sich. Bei Bedarf können Sie unverbindlich Beratung anfordern.

Im Folgenden sehen Sie die wichtigsten Pflichten.

Neue Datenpflichten prägen Planung und Bau

Die CSRD verlangt umfassende Angaben zu ESG‑Themen (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung). Im Fokus stehen Klimawandel, Treibhausgasemissionen und Wasserressourcen. Energieverbräuche und Emissionen müssen über den gesamten Lebenszyklus dokumentiert werden. Erfasst werden Scope‑1‑, Scope‑2‑ und Scope‑3‑Emissionen (direkt, zugekauft, vor‑ und nachgelagert). Zudem rückt die EU‑Taxonomie, also die Einstufung ökologisch nachhaltiger Aktivitäten, in den Blick. Ebenso zählen Klimarisiken, Anpassungsmaßnahmen sowie Kennzahlen zu Kreislaufwirtschaft und Abfall.

Konkrete Folgen für Planung und Ausführung

Die Berichtspflichten wirken als Domino‑Effekt durch die gesamte Baukette. Planer:innen und ausführende Betriebe liefern vermehrt Environmental Product Declarations (EPDs; Umweltproduktdeklarationen), die den ökologischen Fußabdruck von Baustoffen transparent machen. Außerdem werden Nachweise zu Recyclinganteilen sowie messbare Betriebsdaten zu Effizienz und Ressourcenverbrauch zum Standard. Das Double‑Materiality‑Prinzip (finanzielle und wirkungsbezogene Wesentlichkeit) verlangt, sowohl finanzielle Effekte von Nachhaltigkeitsrisiken als auch Umwelt‑ und Gesellschaftswirkungen offenzulegen. Für CSRD Bauprojekte heißt das: Datenerhebung, Plausibilisierung und Freigaben müssen geplant, terminiert und auditierbar gemacht werden – über Gewerke und Lieferketten hinweg.

Was das konkret für Sie bedeutet

Bei der Materialwahl werden EPDs und Nachhaltigkeitszertifikate zum Regelfall. Ihre Planer:innen empfehlen zunehmend Produkte mit dokumentierten Umwelteigenschaften. Das kann Kostenvorteile bringen, da nachhaltige Lösungen steuerlich begünstigt sein können. In der Kostenplanung zählt die Lebenszyklus‑Perspektive: Was heute teurer wirkt, kann über 30 Jahre wirtschaftlicher sein. Ausschreibungen und Verträge gewinnen kurzfristig an Nachhaltigkeitskriterien; Unternehmen bereiten Prozesse vor und verlangen belastbare Daten. CSRD Bauprojekte profitieren davon, wenn Nachweise, Messkonzepte und Zuständigkeiten früh geklärt sind.

Praxis: So starten Sie jetzt richtig

Dokumentieren Sie früh belastbare Daten – das senkt Risiken spürbar.

  1. Dokumentation von Anfang an

    Nachweise zu Material und Leistung früh sammeln und ordnen – das stärkt Förderchancen und Werte.

    • EPDs, Zertifikate und Lieferscheine zentral ablegen.
    • Baustellenverbräuche laufend erfassen, prüfen und freigeben.
    • Rückbau- und Recyclingfähigkeit mitplanen; Bauteile sauber dokumentieren.
  2. Energiekonzept professionell rechnen

    Graue Energie (Scope 3) berücksichtigen und Effizienz mit belastbaren Zahlen belegen.

    • Ganzheitliche Simulation von Heizung, Kühlung und Strombedarf.
    • Materialwahl auf vorgelagerte Emissionen und Lebensdauer prüfen.
    • Vergleiche von Varianten nach Lebenszykluskosten erstellen.
  3. Qualitätsmanagement und Partnerwahl

    Wählen Sie Partner mit belegter Nachhaltigkeit – das reduziert Risiken und stärkt Projektsicherheit.

    • Nachweise zu Recyclinganteilen verbindlich vereinbaren.
    • Berichtspflichten vertraglich regeln und klare Deadlines fixieren.
    • CSRD- und EU-Taxonomie-Checks in Meilensteine integrieren.

Regionen und Zeitplan im Blick

  1. In der Ostregion (Wien, Niederösterreich, Burgenland) sind viele CSRD‑pflichtige Bauträger und Generalunternehmer aktiv; CSRD Bauprojekte spüren neue Standards dort besonders früh.
  2. Unternehmen berichten bereits für das Geschäftsjahr 2024 nach CSRD, Veröffentlichung 2025; Datenerhebung daher rechtzeitig einplanen.
  3. Ausschreibungen und Verträge enthalten kurzfristig zusätzliche Nachhaltigkeitskriterien; Anforderungen an Nachweise, Messkonzepte und Materialtransparenz steigen.
  4. Lebenszyklus‑Betrachtungen zahlen sich aus, weil höhere Anfangskosten durch langfristig sinkende Betriebskosten kompensiert werden können.
  5. EPDs und Zertifikate erleichtern Vergleiche und stärken Verhandlungen mit Banken und Käufer:innen.
  6. EU‑Taxonomie‑Quoten gewinnen an Relevanz; Tätigkeiten als ökologisch nachhaltig einstufen zu lassen lohnt sich zunehmend.
  7. Kreislaufwirtschaft gewinnt an Bedeutung; Demontage, Wiederverwendung und sortenreine Materialien daher von Beginn an mitplanen.
  8. Partner mit erprobter Dokumentation reduzieren Reibungsverluste und beschleunigen Übergaben sowie Verkäufe.

Fazit

Die CSRD ist kein fernes Thema, sondern wirkt direkt in Ihr Projekt. Unternehmen berichten bereits für das Geschäftsjahr 2024 nach neuen Standards, veröffentlicht 2025. Wer frühzeitig EPDs, Energie‑ und Emissionsdaten sowie Lebenszyklus‑Kosten einplant, trifft fundierte Entscheidungen. So sichern Sie Qualität, Wertstabilität und niedrigere Betriebskosten – und erfüllen Anforderungen in Ausschreibungen und Verträgen effizient und transparent. Gerade CSRD Bauprojekte profitieren.

Quellen (Auswahl, u. a.): schoenherr.eu, sweep.net, ec.europa.eu, cooley.com, deloitte.com, regulatoryandcompliance.com, kpmg.com, accountancyeurope.eu sowie ec.europa.eu

Jetzt Beratung anfragen