Ab 2026 gelten in Österreich strengere EU-Vorgaben gegen Greenwashing. Diese Greenwashing Regeln 2026 ändern Kauf, Planung und Vermarktung von Immobilien deutlich. Denn generische Umweltversprechen wie „klimaneutral“ oder „grün“ brauchen künftig belastbare Belege. Somit gewinnen Energieausweise, Ökobilanzen und unabhängige Zertifikate an Gewicht. Gleichzeitig rücken Haltbarkeit und Ersatzteile in den Fokus. Daher sollten Bauherr:innen, Käufer:innen und kleine Investor:innen ihre Prüfprozesse anpassen – rechtzeitig, transparent und dokumentiert.
So treffen Sie 2026 sichere Entscheidungen
Bislang konnten viele Anbieter weit gefasste Begriffe verwenden, ohne Details offenzulegen. Ab 1. Jänner 2026 ist damit Schluss, weil die Greenwashing Regeln 2026 in Österreich greifen. Daher sind generische Umweltaussagen ohne objektive Belege de facto verboten. Für Sie bedeutet das mehr Klarheit bei Projekten, Exposés und Baustellenkommunikation. Zugleich steigen die Anforderungen an Nachweise im Lebenszyklus. Dazu zählen etwa Umweltdeklarationen, belastbare Ökobilanzen und stimmige Energieausweise. Außerdem verlieren selbst erfundene Siegel an Wert. Erlaubt bleiben staatliche Kennzeichen und unabhängige Zertifizierungen. Somit können Sie Entscheidungen fundierter treffen und Risiken reduzieren.
Zugleich werden CO2-Kompensationen neu bewertet. Aussagen, die nur auf Ausgleichsprojekten beruhen, sind unzulässig. Kompensation darf künftig nur zusätzlich und transparent dargestellt werden, nicht jedoch als Hauptargument.
Somit wissen Sie, worauf es 2026 ankommt.
Die Greenwashing Regeln 2026 im Überblick
Erstens gilt nach den Greenwashing Regeln 2026: Aussagen ohne Beleg sind tabu. Daher müssen Begriffe wie „klimaneutral“, „ökologisch“ oder „nachhaltig“ durch unabhängig überprüfbare Nachweise gestützt sein. Dazu gehören Lebenszyklus-Daten wie Umweltdeklarationen (EPD, Produkt-Umweltdeklaration), dokumentierte Ökobilanz-Berechnungen und Energieausweise, die mit Werbeaussagen übereinstimmen. Außerdem zählen Bescheinigungen anerkannter Institute oder Zertifizierstellen. Zweitens reicht reine Kompensation nicht aus. Entsprechende Angaben dürfen nur zusätzlich erscheinen. Drittens verlieren generische, selbst erfundene Siegel an Gültigkeit.
Diese Nachweise sind ab 2026 entscheidend
Maßgeblich sind Belege, die objektiv, transparent und unabhängig sind. Dazu zählen EPDs (Produkt-Umweltdeklarationen über den Lebenszyklus), die Material- und Emissionsdaten nachvollziehbar aufzeigen. Ebenso relevant sind Ökobilanzen (LCA, ganzheitliche Umweltwirkung), sofern sie methodisch korrekt dokumentiert wurden. Wichtig ist ferner der Energieausweis, dessen Kennwerte tatsächlich mit den angegebenen Versprechen übereinstimmen. Darüber hinaus helfen Bescheinigungen anerkannter Institute oder Zertifizierstellen. Erlaubt sind staatliche Umweltkennzeichen, etwa das EU-Ecolabel, sowie unabhängige Zertifizierungssysteme mit klaren Kriterien. Gleichzeitig rücken Haltbarkeit, Reparierbarkeit und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen in den Fokus. Fragen Sie daher bei Heizung, Fenstern oder Fassaden gezielt nach Laufzeiten und Service.
So handeln Sie jetzt am sinnvollsten
Wenn Sie ein Projekt bewerten, fragen Sie Bauträger und Makler nach konkreten Belegen. Fordern Sie EPDs, Energieausweise und Zertifikate an, statt sich auf Schlagworte zu verlassen. Prüfen Sie zudem, ob technische Komponenten eine lange Ersatzteilverfügbarkeit haben. Seien Sie daher skeptisch bei generischen Begriffen ohne Nachweis. Wenn Sie selbst bauen oder sanieren, dokumentieren Sie Umweltaspekte sachlich und prüfbar. Nutzen Sie außerdem anerkannte Zertifizierungen und halten Sie die Unterlagen griffbereit. Vermeiden Sie Aussagen, die Sie nicht objektiv belegen können. Geben Sie schließlich CO2-Kompensation nur ergänzend an. Wenn Sie Unterstützung wünschen, können Sie hier unverbindlich Beratung anfordern.
Welche Folgen Verstöße haben
Ab 2026 drohen bis zu 4 % Umsatzstrafe, Vergabeausschlüsse und Gewinnabschöpfung.
Ihr 3-Schritte-Plan
Starten Sie mit klaren Nachweisen, formulieren Sie Aussagen präzise und wählen Sie langlebige Komponenten. So reduzieren Sie Risiken und sichern Planbarkeit.
-
Belege konsequent einfordern
Fordern Sie früh EPDs, Ökobilanzen und Energieausweise an. So vermeiden Sie Überraschungen.
- Nachweise von unabhängigen Stellen.
- Kennwerte im Energieausweis mit Aussagen abgleichen.
- Bei Abweichungen rasch klären, ob Angaben korrigiert oder mit belastbaren Belegen ergänzt werden.
-
Kommunikation rechtssicher gestalten
Meiden Sie generische Claims. Nutzen Sie prüfbare Formulierungen.
- Kompensation nur ergänzend und transparent darstellen.
- Selbst erfundene Siegel durch anerkannte Zertifikate ersetzen.
- Haltbarkeit, Reparatur und Ersatzteile konkret und nachvollziehbar anführen.
-
Komponenten vorausschauend wählen
Prüfen Sie Lebensdauer, Service und Ersatzteile. So sinken Folgekosten.
- Lange Ersatzteilverfügbarkeit nachweisen lassen.
- Garantien und Wartungspläne schriftlich und klar dokumentieren lassen.
- Bei Heizung, Fenstern und Fassade auf Reparierbarkeit und Service-Netz achten.
Checkliste für Bau und Kauf
- Prüfen Sie zunächst alle Umweltversprechen und notieren Sie sie wörtlich. Danach gleichen Sie diese mit Belegen ab.
- Fordern Sie EPDs, Ökobilanz-Berechnungen und Energieausweise an. Zudem prüfen Sie Datum und Konsistenz.
- Bewerten Sie Kompensation kritisch. Aussagen, die allein auf Offsets beruhen, sind unzulässig und dürfen künftig nur ergänzend erscheinen.
- Prüfen Sie Siegel: Erlaubt sind staatliche Kennzeichen und unabhängige Zertifizierungen.
- Gleichen Sie Aussagen mit Energieausweis-Kennwerten ab. Notieren Sie Abweichungen.
- Erfragen Sie Haltbarkeit und Ersatzteile für Heizung, Fenster, Fassade. Lassen Sie sich Servicezusagen schriftlich geben.
- Dokumentieren Sie alle Umweltangaben und Belege zentral. Dadurch beschleunigen Sie Finanzierung und reduzieren Risiken bei Verkauf oder Übergabe.
- Planen Sie schließlich die Kommunikation: Vermeiden Sie generische Claims, formulieren Sie präzise und verweisen nachvollziehbar auf Belege.
Fazit
Die neuen Regeln beenden leere Umweltversprechen und schaffen Klarheit. Dadurch können Sie Projekte besser vergleichen und Entscheidungen fundiert treffen. Für Anbieter bedeutet das mehr Sorgfalt in Planung, Nachweis und Kommunikation. Für Sie als Bauherr:in, Käufer:in oder Investor:in steigt die Verlässlichkeit. Im Laufe des ersten Halbjahrs 2026 wird die Umsetzung in Österreich abgeschlossen. Nutzen Sie daher die Zeit, um Unterlagen zu ordnen, Prozesse anzupassen und Fragen früh zu klären.
Quellen: verbraucherrecht.at, wko.at, nhp.eu, eylaw.at, schindhelm.com, usp.gv.at, umweltbundesamt.de, taylorwessing.com, roedl.de – Auswahl, Stand November 2025: redaktionell geprüft.