Heizungstausch Österreich: Öl- und Gasheizungen verlieren rasant an Boden. Österreich treibt die Wärmewende voran, und ab 2025 startet der verbindliche Austausch erster Altanlagen. Für Sie als Bauherr:in, Käufer:in oder Investor:in geht es somit um Kosten, Komfort und den Wert Ihrer Immobilie. Planen Sie vorausschauend. Gleichzeitig sind nicht alle Details gesetzlich fixiert. Dennoch stehen die Richtung, die wichtigsten Fristen und zentrale Förderungen fest. So sichern Sie Zeit, Budget und die passende Technik.
Heizungstausch Österreich: So steht das Land
Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG, Rahmen für den Ausstieg aus fossilen Heizungen) ist zwischen ÖVP und Grünen ausverhandelt und im Ministerrat beschlossen, wartet jedoch noch auf die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament. Derzeit besteht in Österreich keine energetische Sanierungspflicht im Wohnbau. Ab 2025 soll allerdings der verbindliche Tausch bestimmter, besonders alter Öl- und Kohleheizungen starten. Für den Heizungstausch Österreich setzt die Regierung primär auf Anreize durch Förderungen statt auf Zwang. Dennoch zwingen EU-Richtlinien Österreich klar zum Handeln.
Für Eigentümer:innen heißt das: Planen Sie früh, prüfen Sie Förderungen und klären Sie technische Optionen. Zwar fehlen noch einzelne Detailregeln, jedoch kommt der Austausch alter Anlagen ab 2025 fix auf Sie zu.
Was heißt das für Ihren Fahrplan?
Diese Fristen sichern Ihnen Planungssicherheit
Die EU setzt klare Eckpunkte. Bis 2030 soll der Anteil erneuerbarer Energien im Wärme- und Kältesektor auf 49% steigen. Bis 2035 sollten Fernwärmebetreiber auf 100% erneuerbare Energien und/oder Abwärme (industrielle Restwärme) umstellen. Bis 2040 ist der vollständige Ausstieg aus fossil betriebenen Heizkesseln geplant. Ab 2050 gilt Fernwärme nur noch als hocheffizient, wenn sie zu 100% aus erneuerbaren Energien oder Abwärme besteht. Somit lassen sich beim Heizungstausch Österreich Projektzeitpläne und Investitionen zielgerichtet ausrichten.
Solarpflicht: So erfüllen Sie die Vorgaben
Parallel zur Heizungswende kommt die Solarpflicht (Pflicht zur Nutzung von Solarenergie, etwa Photovoltaik oder Solarthermie). Ab 31.12.2026 müssen alle neuen öffentlichen Gebäude und Nichtwohngebäude über 250 m² Solarenergie nutzen. Ab 31.12.2029 gilt die Solarpflicht zudem für alle neuen Wohngebäude und überdachte Parkplätze. Zwischen 2027 und 2030 müssen bestehende öffentliche Gebäude und Nichtwohngebäude je nach Größe nachziehen. Dadurch steigen die Anforderungen an Planung und Schnittstellen. Deshalb sollten Sie Dachflächen, Ertragsprognosen und Kombinationen mit Wärmeerzeugern früh mitdenken.
Ihre Optionen im Überblick 2025
Für Projekte bis Herbst 2026 ist beim Heizungstausch Österreich frühe Planung entscheidend. Wärmepumpen (Heizung mit Umgebungswärme) erfordern Platz fürs Außengerät, Schallschutz sowie gegebenenfalls eine Verstärkung des Stromnetzes. Bei Fern- und Nahwärme gilt: Es besteht in Österreich kein Recht auf Fernwärmeanschluss. Wenn jedoch qualitätsgesicherte Fernwärme vorhanden ist oder bis 2035 ausgebaut wird, müssen Erdgas-Heizungen stillgelegt werden. Biomasse-Heizungen brauchen Lagerfläche und Lieferzugang. Holen Sie sich daher früh unabhängigen Rat – etwa jetzt Beratung anfordern.
Förderungen clever nutzen: so gelingt es
2025/26 sind Förderprogramme entscheidend – bis zu 75% Kosten sind förderbar.
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Wärmepumpen richtig planen
Planen Sie Platz, Akustik und Leistung sorgfältig. Das verhindert Konflikte und sichert Effizienz.
- Außengerät mit Mindestabstand einplanen.
 - Schallschutz zu Nachbarn früh und gut berücksichtigen.
 - Stromnetzkapazität prüfen und bei Bedarf Anschlussleistung rechtzeitig erhöhen.
 
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Fern- und Nahwärme sorgfältig bewerten
Prüfen Sie Verfügbarkeit und Konditionen. Klären Sie Schnittstellen.
- Kein Rechtsanspruch auf Fernwärmeanschluss in Österreich.
 - Bei qualitätsgesicherter Fernwärme müssen Erdgas-Heizungen stillgelegt werden.
 - Ausbau bis 2035 berücksichtigen und vertragliche Fristen rechtzeitig prüfen.
 
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Biomasse realistisch planen
Berücksichtigen Sie Lager, Logistik und Technik. So bleibt der Betrieb stabil.
- Genügend Lagerplatz für Pellets/Hackschnitzel vorsehen.
 - Zufahrten für Lieferfahrzeuge und Entladepunkte sorgfältig planen.
 - Brandschutz, Zugänglichkeit und Wartungsabläufe früh abstimmen und dokumentieren.
 
 
Konkrete Schritte für Ihre Planung
- Energieberatung beauftragen und Gebäudezustand erfassen. Dadurch erhalten Sie eine fundierte Basis für Technik, Förderungen und Termine.
 - Sanierungs- und Heizziele definieren. Legen Sie Prioritäten, Budget und gewünschte Zeitfenster fest.
 - Förderlandschaft prüfen: Bund und Land vergleichen, Fristen notieren und Anträge vor Baubeginn vorbereiten.
 - Mehrere Angebote je System einholen und objektiv vergleichen, inklusive Gesamtkosten.
 - Stromnetzkapazität prüfen; gegebenenfalls Anschlussleistung erhöhen.
 - Schallschutz und Nachbarschaft einbinden. So vermeiden Sie Konflikte und sichern reibungslose Abläufe.
 - Zeit- und Bauablauf planen: Lieferzeiten, Montagefenster und Stillstandszeiten koordinieren. Daher Puffer einbauen und Fördertermine verbindlich einplanen.
 - Dokumentation vorbereiten: Bestandsunterlagen, Fotos, Pläne und Nachweise bündeln. Somit beschleunigen Sie Anträge, Abnahmen und die spätere Betriebsführung.
 
Fazit
Die Wärmewende in Österreich nimmt Fahrt auf. Auch wenn Details noch verhandelt werden, sind Richtung und Pflichten klar. Wer jetzt plant, profitiert von besseren Zeitplänen, höherer Handwerkerverfügbarkeit und passenden Förderfenstern. Zudem lassen sich Technikentscheidungen sauber vergleichen. Warten erhöht hingegen Kosten- und Terminrisiken. Planen Sie deshalb vorausschauend und setzen Sie die nächsten Schritte strukturiert.
Quellen: global2000.at, betterhomes.at, wko.at, profil.at, infina.at, infina.at, wienenergie.at, wko.at, sozialministerium.gv.at (Auswahl, Stand geprüft)