2025 steigen in Österreich die Stromkosten spürbar. Dennoch eröffnet die Umstellung auf leistungsbasierte Netztarife (Preisanteil nach Maximalleistung) neue Sparchancen – besonders für Neubau und Sanierung. Denn künftig zählt nicht nur die Kilowattstunde, sondern auch, wann und wie schnell Sie Strom beziehen. Mit geplanter Haustechnik senken Sie Spitzenlasten und damit Entgelte. So wird aus vermeintlichen Mehrkosten ein Vorteil: Sie reduzieren laufende Kosten, während Komfort und Zukunftssicherheit erhalten bleiben.
Leistungsbasierte Netztarife: So profitieren
Die Stromnetzentgelte steigen 2025 im Schnitt um etwa 19 %, für Haushalte sogar um durchschnittlich 23 %. Das bedeutet bei 3.500 kWh rund 73 € Mehrbelastung pro Jahr. Gleichzeitig wird die klassische Abrechnung je Kilowattstunde schrittweise um ein leistungsbasiertes Modell (Anteil nach Lastspitze) ergänzt. Mit Smart Meter (intelligenter Stromzähler) erfassen Netzbetreiber künftig monatliche 15‑Minuten‑Maxima. Daher zahlen Haushalte mit gleichmäßigem Bezug weniger als jene mit starken Spitzen. Wer jetzt gezielt plant, dreht die Entwicklung zu seinem Vorteil.
Zunächst messen Smart Meter Ihre höchste durchschnittliche Leistung je 15 Minuten. Diese Spitzen fließen separat in die Netzentgelte ein. Deshalb lohnt sich Lastmanagement (Steuerung von Verbrauchern) schon ab der Planung.
Darum zählt künftig die Spitzenlast
Spitzenlasten senken: So vermeiden Sie Aufschläge
Stellen Sie sich vor: Wärmepumpe, Wallbox und Durchlauferhitzer laufen gleichzeitig – etwa am kalten Abend nach der Heimkehr. Dadurch entsteht eine Lastspitze, die künftig teuer wird. Deshalb zahlt sich intelligentes Lastmanagement aus. Zugleich sind die regionalen Unterschiede groß: In Graz sinken Netzentgelte um 4,5 %, in Niederösterreich steigen sie um 32,2 % und in Wien um 31,6 %. Es verschiebt oder begrenzt Leistungen, ohne Komfortverlust. So lädt das E‑Auto bevorzugt nachts, während die Heizung zwischenspeichert. Folglich sinkt die abrechnungsrelevante Spitzenleistung.
Haustechnik clever planen und richtig auslegen
Für Neubau und Sanierung ändern sich mit Blick auf leistungsbasierte Netztarife die Prioritäten. Zunächst zählt die richtige Dimensionierung der Wärmepumpe. Statt auf maximale Heizleistung zu setzen, stimmen Sie Gerät, Pufferspeicher (Wärmespeicher) und Dämmung ab. Eine etwas kleinere Wärmepumpe mit größerem Speicher vermeidet Spitzen und heizt dennoch zuverlässig. Danach folgt das Laden: Moderne Wallboxen regeln automatisch, wenn andere Verbraucher aktiv sind. Somit lädt Ihr E‑Auto, wenn Kapazität frei ist. Darüber hinaus steigert eine PV‑Anlage mit Batteriespeicher den Eigenverbrauch und dämpft Leistungsspitzen. Ein zentrales Energiemanagement koordiniert alles. Für eine optimale Auslegung hilft fundierte Beratung – jetzt Beratung anfordern.
Phasenmanagement richtig einsetzen
Ein oft unterschätzter Hebel ist das Phasenmanagement (Verteilung auf drei Stromphasen). Viele Haushaltsgeräte nutzen nur eine Phase. Dadurch entstehen ungleiche Belastungen, die Lastspitzen verstärken können. Daher sollten große Verbraucher wie Wärmepumpen und Wallboxen möglichst dreiphasig angeschlossen werden. Gleichzeitig verteilt ein Energiemanagementsystem die Leistung dynamisch über alle Phasen. Zudem lassen sich Prioritäten setzen: Heizen zuerst, Laden danach – oder umgekehrt. So bleibt die maximale Leistung niedriger, während Verfügbarkeit und Komfort erhalten bleiben.
Ostregion: was jetzt besonders wichtig ist
In Wien, Niederösterreich und Burgenland steigen die Netzentgelte über dem Schnitt.
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Wien: Dichte und Netzlast beachten
Hier steigen die Netzentgelte um 31,6 %. Deshalb lohnt sich konsequentes Lastmanagement, weil das stark ausgelastete Netz Spitzen besonders verteuert.
- Ladezeiten staffeln und Spitzen verschieben.
- Dreiphasige Anschlüsse nutzen, Phasen sauber bilanzieren.
- Energiemanagement im Gebäude koordinieren; Prioritäten, Limits und Zeitfenster definieren.
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Niederösterreich: Einfamilienhaus im Fokus
Mit +32,2 % sind smarte Kombinationen gefragt.
- PV und Speicher gezielt auf hohen Eigenverbrauch dimensionieren.
- Wallbox mit Lastmanagement einsetzen; Ladeleistung dynamisch steuern.
- Wärmepumpe bedarfsgerecht auslegen; Pufferspeicher gegen Leistungsspitzen vorsehen.
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Burgenland: smart kombinieren
Die Netzentgelte steigen um 23,7 %. Daher zählt abgestimmte Technik.
- Verbraucher zeitlich entkoppeln und priorisieren.
- Dreiphasig anschließen; Phasenlast laufend überwachen.
- Batteriespeicher als Puffer nutzen und Lade-/Heizfenster intelligent festlegen.
Praktische Schritte im Überblick
- Lastganganalyse beauftragen: Der Lastgang (zeitlicher Verbrauchsverlauf) zeigt, wann Spitzen auftreten und wo sich Leistungen verschieben lassen.
- Netztarif prüfen: Arbeitspreis und Leistungspreis verstehen; Abrechnungslogik und Fristen mit dem Netzbetreiber klären.
- Wärmepumpe richtig auslegen: Gebäudehülle, Heizlast und Pufferspeicher abstimmen; eher kleiner dimensionieren und den Speicher größer wählen.
- Ladeinfrastruktur planen: Lastmanagement vorsehen und die Ladeleistung dynamisch begrenzen.
- PV und Batteriespeicher dimensionieren: Eigenverbrauch erhöhen und Spitzen abfedern.
- Phasenmanagement sicherstellen: Große Verbraucher dreiphasig anschließen und die Last gleichmäßig über alle Phasen verteilen.
- Steuerbarkeit und Schnittstellen prüfen: Geräte sollten zentrale Steuerung erlauben; Kommunikationsfähigkeit für Energiemanagement einplanen und sauber dokumentieren.
- Betriebskosten kalkulieren: Arbeitspreis und potenziellen Leistungspreis berücksichtigen; Szenarien durchspielen und Annahmen transparent dokumentieren.
Fazit
Leistungsbasierte Netztarife sind erst der Anfang. Wer heute die Haustechnik intelligent plant, senkt künftig die Spitzenleistung – und damit die Netzentgelte. Gleichzeitig steigt der Eigenverbrauch und der Komfort bleibt erhalten. Moderne Systeme übernehmen die Steuerung automatisch, sobald Vorgaben definiert sind. Deshalb lohnt sich die Investition besonders in der Ostregion. Planen Sie vorausschauend, vergleichen Sie Tarife und setzen Sie auf Lastmanagement. So sichern Sie sich dauerhaft niedrigere Stromkosten.
Quellen: e-control.at, e-control.at, energiemagazin.at, efriends.at, durchblicker.at, mietervereinigung.at, energiedirect.at, bmwet.gv.at