Ab 2025 macht Wien ernst: Der Gas-Ausstieg geht in die entscheidende Umsetzungsphase. Damit rücken Verpflichtungen, Fristen und Förderfenster für Eigentümer:innen in den Fokus. Was bedeutet das konkret für Ihr Wohngebäude? Und wie sichern Sie sich rechtzeitig Anschlussoptionen, Förderungen und Planungskapazitäten? Zudem zeigt die Stadt in vier Pioniergebieten, wie der Umstieg organisiert wird. Daher lohnt es sich, jetzt strukturiert vorzugehen – mit klaren Schritten von der Analyse bis zur Umsetzung.
Wiener Gas-Ausstieg: Umfang und Tempo
Wien plant bis 2040 einen massiven Austausch: 600.000 Gasgeräte und 260.000 Kochgasgeräte werden durch erneuerbare Alternativen ersetzt. Diese Geräte verursachen heute fast 90 Prozent der CO2-Emissionen im Wiener Gebäudesektor. Dafür investiert Wien Energie in den kommenden fünf Jahren rund 1,8 Milliarden Euro in den klimaneutralen Umbau. Gleichzeitig setzt die Stadt auf einen pragmatischen Mix: In dichten Quartieren dominiert Fernwärme (zentrales Wärmenetz), andernorts werden Wärmepumpen (Heizung mit Umweltwärme) und weitere Systeme gefördert.
Für Sie heißt das: Optionen hängen stark von Standort und Gebäudetyp ab. Deshalb lohnt sich frühzeitige Beratung zur Systemwahl und Förderung. Holen Sie sich Unterstützung und sichern Sie Fristen – jetzt unverbindlich Beratung anfordern.
Achten Sie jetzt auf Fristen und Budgets.
Vier Pioniergebiete: Fahrplan bis Ende 2026
2025 und 2026 zeigen vier Pioniergebiete den Weg: Rossau (1090), Gumpendorfer Straße (1060), Alliiertenviertel (1020) und Huber-Block (1160). Zunächst laufen bis Mitte 2025 Gebäudeanalyse und Planung. Danach starten ab Mitte 2025 die Bauarbeiten. Anschließend folgt die Netzanbindung Schritt für Schritt. Schließlich sollen alle Arbeiten bis Ende 2026 abgeschlossen sein. Dadurch entsteht ein flächendeckendes Fernwärmenetz, das die Umstellung in diesen Gebieten beschleunigt und Planungssicherheit erhöht.
So handeln Eigentümer:innen jetzt richtig in Wien
Unterschätzen Sie den Zeitfaktor nicht: Entscheidungen zu Systemwahl, Leitungsführung, Brandschutz, Statik und Bauabwicklung brauchen Vorlauf. Fernwärmeanschlüsse haben teils lange Umsetzungszeiten, und Förderbudgets sind kontingentiert sowie fristgebunden. Bereiten Sie Ihr Gebäude daher frühzeitig vor. Liegt es in einem Pioniergebiet, optimieren Sie den künftigen Anschluss durch thermische Sanierung (Dämmung und Fenster), um den Wärmebedarf zu senken. Zudem lädt die Initiative „100 Projekte Raus aus Gas“ Eigentümer:innen mehrgeschoßiger Wohngebäude ein, Dekarbonisierungsprojekte einzureichen – egal ob umgesetzt, in Umsetzung oder in Planung.
Förderungen und Wiener Standards
Wien ergänzt die bundesweiten Programme um städtische Förderungen. Unterstützt werden der Umstieg auf Fernwärme sowie erneuerbare Wärmeerzeuger inklusive notwendiger Begleitmaßnahmen. Für geförderte Projekte gelten Wiener Mindeststandards. Dazu zählen der hydraulische Abgleich (Abstimmung der Heizkreise), die Dämmung von Heizungsleitungen und weitere technische Auflagen je nach Gebäudetyp. Diese Anforderungen gehören folglich in Ausschreibungen und Kostenkalkulationen für 2025/26, damit Anträge vollständig sind und Mittel rechtzeitig zugesagt werden.
Warum sich der Umstieg wirtschaftlich lohnt
Somit sinken Kosten; zugleich steigen Vermietbarkeit, Werte und Rechtssicherheit.
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Finanzierung & Kreditfindung
Planen Sie Budget, Förderanteile und Finanzierung früh. So sichern Sie Planbarkeit und vermeiden Engpässe.
- Förderfähigkeit und Fristen prüfen.
- Finanzierung mit Förderauszahlung sorgfältig zeitlich abstimmen.
- Zinsen, Tilgung und Rücklagen mit Bauplan und Lieferfristen verzahnen, damit Liquidität gesichert bleibt.
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Planung & Design des Heizungssystems
Wählen Sie die Lösung passend zu Gebäude, Lage und Nutzung.
- Leitungsführung, Brandschutz und Statik früh koordinieren.
- Thermische Sanierung priorisieren, um Bedarf zu senken und Systemgröße zu optimieren.
- Fernwärme- oder Wärmepumpenoptionen anhand Standort und Lastprofil vergleichen.
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Bau, Übergabe & Betrieb
Steuern Sie Umsetzung und Abnahme vorausschauend, damit Termine halten.
- Gewerke sauber takten und Schnittstellen klären.
- Qualitätssicherung und Dokumentation für Fördernachweise mitführen.
- Betriebseinweisung und Wartung planen, damit Effizienz und Gewährleistung bleiben.
Praktische Schritte 2025
- Standortcheck: Prüfen Sie, ob das Gebäude in Rossau, Gumpendorfer Straße, Alliiertenviertel oder Huber-Block liegt.
- Energieberatung: Passende Heizlösung ermitteln und Varianten nach Lage, Bedarf und Förderung vergleichen.
- Förderanträge: Informieren Sie sich über Richtlinien, bündeln Sie Bundes- und Stadtförderungen und stellen Sie fristgerecht vollständige Anträge.
- Fachplanung: Beauftragen Sie Planer mit Wiener Mindeststandards und korrekter Ausschreibung.
- Zeitplanung: Genehmigungen, Bestellungen und Bauzeiten mit Puffer einplanen.
- Gebäudevorbereitung: Thermische Sanierung starten, Wärmebedarf senken und Effizienz von Fernwärme oder Wärmepumpe erhöhen.
- Netzanschluss: Klären Sie technische Voraussetzungen und Zeitfenster für den Fernwärmeanschluss frühzeitig, da Kapazitäten begrenzt sind und Bauabschnitte fix takten.
- Dokumentation: Nachweise für hydraulischen Abgleich, Leitungsdämmung und weitere Auflagen lückenlos führen, damit Förderstellen rasch und ohne Rückfragen entscheiden.
Fazit
Wien treibt den Gas-Ausstieg mit klaren Prioritäten und festen Zeitplänen voran. Daher profitieren Eigentümer:innen, die jetzt handeln, von Förderfenstern, Planungssicherheit und einer effizienten Umsetzung. Gleichzeitig sinken Betriebskosten langfristig, während Werte und Rechtssicherheit steigen. Nutzen Sie die Erfahrungen aus den Pioniergebieten als Leitfaden, bereiten Sie Ihr Gebäude vor und koordinieren Sie Finanzierung, Planung und Bau schrittweise – bevor Kapazitäten knapp werden.
Quellen: report.at, wien.gv.at, wienenergie.at, wienenergie.at, energynewsmagazine.at