Ab 1. Jänner 2026 werden Hypotheken spürbar günstiger – laut OeNB. Nach dem fordernden Zinsjahr 2025 entspannt sich die Finanzierung. Daher können Bau, Kauf und Sanierung wieder realistischer kalkuliert werden. Allerdings sollten Sie nicht einfach abwarten. Denn wer jetzt vorbereitet, sichert sich früh bessere Konditionen und Planungssicherheit. Zunächst klären wir, warum die Zinsen fallen. Danach zeigen wir, was die Entwicklung für Wohnbaukredite 2026 bedeutet – und welche Schritte sich 2026 wirklich lohnen.
Warum die Zinsen sinken: OeNB‑Ausblick
Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte 2025 den Leitzins (Zinssatz der EZB für Banken) von 2,75 Prozent im Jänner auf 2 Prozent im Juni und hält ihn vorerst. Für 2026 deuten Marktindikatoren jedoch auf weitere Lockerungen. Die Zinskurve (erwartete Zinsentwicklung über Laufzeiten) signalisiert zur Mitte 2026 ein Zinstief von etwa 1,94 Prozent, bevor es gegen Jahresende leicht steigt. Der Grund: Die Inflation beruhigt sich. Die OeNB erwartet 2026 eine HVPI‑Rate (harmonisierter Verbraucherpreisindex) von 2,4 Prozent nach 3,5 Prozent 2025. Zudem normalisieren sich Energiepreise, der Kostendruck sinkt. Dadurch gewinnt die EZB Spielraum. Gleichzeitig wird 2026 mit realem BIP‑Wachstum von 1,2 Prozent gerechnet.
Folglich verbessert sich 2026 das Finanzierungsumfeld spürbar. Dennoch zählt Timing. Bereiten Sie Unterlagen vor, vergleichen Sie Angebote und planen Sie Umschuldungen. Für Orientierung können Sie jetzt unverbindlich Beratung anfordern.
So profitieren Bauherr:innen konkret
Wohnbaukredite 2026: Was bedeutet das?
Sinkende Leitzinsen wirken auf Kreditkonditionen, jedoch nicht 1:1. Bankmargen bleiben stabil, und die Bonitätsprüfung (Bewertung Ihrer Kreditwürdigkeit) ist weiterhin streng. Deshalb kommt die Ersparnis an, aber vorsichtig kalkuliert. Neue Wohnbaukredite dürften 2026 deutlich günstiger sein als im Sommer 2025. Für Fixzinsbindungen (fester Zinssatz über Laufzeit) lohnen 10 bis 15 Jahre – dieser Trend zeichnet sich bereits ab. Ein Praxiszeichen: Die Nachfrage nach Wohnbaukrediten stieg im H1 2025 um 61 Prozent gegenüber dem Vorjahresdurchschnitt. Diese Dynamik dürfte 2026 anhalten, wenn Zinsen weiter fallen.
Ihre Finanzierung ab 1. Jänner 2026: Änderungen
Zunächst werden Kalkulationen realistischer: Ihre Annuitätsraten (gleichbleibende Kreditraten) fallen niedriger aus. Dadurch werden Neubau und Sanierungen attraktiver – gerade für Projekte, die 2024/25 knapp scheiterten. Außerdem rücken längere Fixzinsbindungen von 10 bis 15 Jahren in den Fokus. Das erhöht Planungssicherheit, ohne die üblichen Aufschläge sehr langer Bindungen. Achten Sie jedoch auf Zinsanpassungsklauseln (Regeln zur Zinsänderung) und Umschuldungsoptionen (späterer Kreditwechsel). Somit bleiben Sie flexibel, falls die Zinsen 2026 weiter sinken – und vermeiden hohe Vorfälligkeitskosten (Gebühr für vorzeitige Rückzahlung). Schließlich bleiben Bonitätsprüfungen streng. Realeinkommen sind 2024 stark gestiegen, was hilft; dennoch prüfen Banken Kriterien unverändert genau.
Praktische Tipps für Ihr 2026‑Projekt
Planen Sie den Antrag nicht zu früh: Reichen Sie, wenn möglich, im Februar/März 2026 ein, nicht im Jänner. So profitieren Sie voraussichtlich von ein bis zwei weiteren Leitzinssenkungen. Zudem ist 2026 ein guter Zeitpunkt, variabel auf Fixzins zu wechseln. Die Spreads (Zinsaufschläge) sind moderat, Fixsätze konkurrenzfähig. Achten Sie gleichzeitig auf Nebenkosten und Bearbeitungsgebühren; Nominalzinsen sinken, Gebühren oft nicht. Fragen Sie darüber hinaus nach Hybrid‑Modellen, etwa 5 Jahre variabel plus 10 Jahre Fixzins. Schließlich gilt: Vor Baubeginn muss die Finanzierung zugesagt sein. Planen Sie großzügige Fristen, denn die finale Kreditentscheidung dauert.
Risiken und worauf Sie achten sollten
Zinsen sinken, doch keine Rekordtiefs: 2,0–2,5 Prozent gelten als stark.
Ihre nächsten Schritte im Überblick
Zinsen fallen, doch gute Vorbereitung entscheidet über den Vorteil. Deshalb verstehen Sie zuerst die Treiber, gestalten dann Verträge flexibel und planen schließlich den Prozess. Prüfen Sie Budget, Bonität und Nebenkosten; vergleichen Sie Soll- und Effektivzinsen, Gebühren und Bindungen. Klare Zinsanpassungsklauseln, Umschuldungsrechte und Sondertilgungen schaffen Spielräume. Für Wohnbaukredite 2026 zählt auch das Timing: Stellen Sie den Antrag eher im Februar/März als im Jänner und steuern Sie Genehmigungen parallel. Planen Sie ausreichend Fristen für Schätzung, Baubewilligung und die finale Bankzusage. So bleiben Kalkulationen realistisch und Verträge tragfähig – bei Neubau, Kauf oder Sanierung.
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Zinsen verstehen und realistisch planen
EZB‑Kurs, Zinskurve und Inflation prägen 2026 Ihre Konditionen. Daher kalkulieren Sie Schwankungen ein und planen Sie Puffer.
- Inflation 2026: HVPI bei 2,4 Prozent.
- Zinstief zur Mitte 2026 bei etwa 1,94 Prozent erwartet.
- Leitzins 2025 von 2,75 auf 2 Prozent gesenkt, weitere Lockerungen in 2026 möglich.
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Fixzins sichern, Flexibilität behalten
10–15 Jahre Fixzins geben Sicherheit; Optionen halten Spielräume.
- Zinsanpassungsklauseln klar regeln und Fristen prüfen.
- Umschuldungsoptionen vereinbaren, Vorfälligkeitskosten (Gebühr) begrenzen.
- Sondertilgungen ermöglichen, um flexibel auf Zinsrückgänge zu reagieren.
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Timing und Prozesse im Griff
Reichen Sie rechtzeitig ein und planen Genehmigungen parallel.
- Antrag ideal im Februar/März statt im Jänner.
- Fristen großzügig planen; finale Bankzusage benötigt Zeit.
- Wachstum 2026/27 bei 0,8–1,1 Prozent; Märkte stabil, Kalkulationen rational halten.
Konkrete Schritte für Bauherr:innen
- Budget prüfen und Annuität berechnen. Deshalb Zinsszenarien simulieren und Puffer einplanen, bevor Sie Grundstück, Bau oder Sanierung fixieren.
- Unterlagen zusammentragen: Einkommen, Eigenmittel, Pläne, Kostenvoranschläge. Dadurch beschleunigen Sie die Kreditprüfung.
- Mehrere Angebote einholen und vergleichbar machen. Achten Sie auf Sollzins, Effektivzins, Gebühren und Bindung. Reichen Sie bevorzugt im Februar/März ein.
- Variabel oder Fixzins entscheiden. Zudem Spreads, Laufzeit und Sondertilgung gegenüberstellen.
- Zinsanpassungsklauseln und Umschuldung prüfen; Fristen, Kosten und Auslöser festhalten.
- Nebenkosten verhandeln: Bearbeitung, Kontoführung, Schätz- und Treuhandkosten. Denn Gebühren bleiben oft konstant, obwohl Zinsen sinken.
- Konditionen sichern, sobald Zahlen passen: Fixzinsbindung 10–15 Jahre, Tilgungssatz und Sondertilgungen schriftlich fixieren. Gleichzeitig Widerrufs- und Gültigkeitsfristen klären.
- Genehmigungen parallel steuern: Baubewilligung, Energieausweis und Verträge. Schließlich muss die Finanzierungszusage vor Baubeginn vorliegen; planen Sie zeitliche Puffer ein.
Fazit
2026 wird zum Jahr der Neuorientierung. Sinkende Leitzinsen, eine stabilere Inflation und moderates Wachstum schaffen ein realistischeres Umfeld für Bau, Kauf und Sanierung. Daher lohnt es sich, Konditionen aktiv vorzubereiten, statt zu warten. Sichern Sie sich längere Fixzinsbindungen, prüfen Sie Klauseln und reduzieren Sie Gebühren. Gleichzeitig behalten Sie Flexibilität für weitere Senkungen. Die OeNB hat die Richtung vorgegeben; nun treffen Sie die Schritte, die Ihr Projekt finanziell tragfähig machen.
Quellen: oenb.at, oenb.at, immobilienkredit-oesterreich.at, oenb.at, youtube.com, youtube.com, infina.at, kleinezeitung.at, oenb.at, wifo.ac.at